Qualitätskriterien Schulischer Präventionskonzepte

Vor nunmehr 10 Jahren gab das DFK die „Impulse des DFK-Sachverständigenrates für die Auswahl & Durchführung wirksamer Programme“ mit wissenschaftlich belegten Qualitätskriterien als Leitfaden für Praxis heraus, die bis heute ihre Gültigkeit haben und noch immer vielfach nachgefragt und genutzt werden.

In Fortführung dieses erfolgreichen Ansatzes wurde nunmehr ein neuer Kriterienkatalog erarbeitet, der sich mit der Qualität schulischer Präventionskonzepte befasst.

Die Anforderungen an Schulen, ihrem Bildungs- UND Erziehungsauftrag nachzukommen, steigen stetig. Sie sind je nach Vorgabe der landesgesetzlichen Regelungen in unterschiedlichen Verbindlichkeitsgraden dazu aufgefordert, Präventionsmaßnahmen in verschiedenen Themenfeldern umzusetzen, die alle letztlich ein gemeinsames Ziel haben: Sie sollen die Schule zu einem sicheren Ort machen, in dem Kinder und Jugendliche zu gefestigten Persönlichkeiten heranreifen können. Problematischen Entwicklungsverläufen, die zu Devianz und Gewalt führen können, soll früh etwas entgegengesetzt werden – spezifisch bezogen auf nahezu alle Risikofaktoren. So werden beispielsweise Themen wie (sexualisierte) Gewalt-, Sucht-, Mobbing-, Extremismus-, Krisenprävention ebenso wir Gesundheitsförderung, Konsumprävention und Bildung für nachhaltige Entwicklung in die (Mit-)Verantwortung von Bildungseinrichtungen gelegt.

Wenig berücksichtigt wird bei diesen berechtigten Forderungen die Frage, wie Schule die so formulierten Ziele bei dem hinlänglich bekannt und beklagten Ressourcenmangel erreichen soll und wie Schulleitungen und Pädagogen überzeugt und unterstützt werden können, entwicklungsförderliche Prävention als ganzheitlichen Prozess der Schulentwicklung zu verstehen.

Im Auftrag des DFK wurde nunmehr unter Einbindung von Wissenschaft und Praxis eine Handreichung erarbeitete, die Ziele und Qualitätskriterien schulischer Präventions- und Entwicklungsförderungskonzepte darstellt.

Mit einem themenübergreifenden Ansatz wird zunächst die Notwendigkeit schulbasierter Prävention belegt und sodann werden praktische Hinweise für die Entwicklung eines nachhaltigen, wirksamen Präventionskonzeptes gegeben, das anschlussfähig auch zu externen Unterstützungs- und Präventionsangeboten ist. Tabellen zur Darstellung der schuleigenen Konzepte ermöglichen den Nutzern eine Passung, die den Unterschiedlichkeiten von Schulen (Schulform, Alter, lebensweltlich/sozialräumliche Voraussetzungen der Schülerinnen und Schülern u.a.) gerecht wird.

Handreichung wurde erarbeitet von Dr. Anja Blumenthal & apl. Prof. Dr. Karina Weichold von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Psychologie | Arbeitsbereich Jugendforschung (unter Mitarbeit von Dr. Katja Waligora).